Stina Jensen – SERRA DE TRAMUNTANA – Blutrot

Stina Jensen – SERRA DE TRAMUNTANA – Blutrot

rezensiert von Nicole am 24.08.2019
-Rezensionsexemplar-

Titel: SERRA DE TRAMUNTANA – Blutrot
Reihe: Levke Sönkamp (2/?)
Autor: Stina Jensen
Genre: Krimi
Seitenanzahl: 320
Erscheinungsdatum: 01.09.2019
Bildquelle/Klappentext: Amazon

Eine Finca in den Bergen der Tramuntana. Levke Sönkamp will dort in einem Workshop endlich zur inneren Ruhe finden. Doch was so vielversprechend begann, mündet in einen Alptraum.
Eine Teilnehmerin kehrt vom morgendlichen Yoga nicht zurück. Kurz darauf ist eine weitere Person verschwunden. Levke wendet sich an die Polizei. Chefinspektor Barceló wird hellhörig, denn er ermittelt im Rahmen einer Schmiergeldaffäre in einem Todesfall, der sich ganz in der Nähe zugetragen hat. Gibt es eine Verbindung? Was haben die anderen Gruppenteilnehmer und der Therapeut zu verbergen?
Als eine grausam zu Tode gekommene Frau gefunden wird, drohen nicht nur Levkes alte Wunden aufzubrechen, sondern auch für Jordi Barceló alles außer Kontrolle zu geraten …

Dies ist der 2. Teil der Mallorca-Krimireihe von Stina Jensen. Die Romane können unabhängig voneinander gelesen werden, es erhöht jedoch das Lesevergnügen, mit dem ersten Band zu beginnen.

Band 2 der Mallorca-Krimireihe führt uns dieses mal aus der Hauptstadt heraus, denn wir reisen mit Levke in die Gebirgslandschaft Mallorcas. In den Bergen plant sie, in einer gemütlichen Finca einen Workshop zu besuchen, der ihr helfen soll, zur Ruhe zu kommen und von dem sie sich erhofft, einen Weg zu finden, um ihre traumatische Vergangenheit besser verarbeiten zu können.

Tja, es kommt natürlich alles anders als erwartet und geplant. Genau genommen entwickelt sich diese therapeutische Zusammenkunft gleich von Anfang an zu einem Desaster. Warum genau, müsst ihr natürlich selber heraus finden.

Als dann auch noch Workshop-Teilnehmer nicht wieder auftauchen, hat Levke einen Grund, Chefinspektor Jordi zu kontaktieren und um Rat zu fragen. Leser des ersten Bandes wissen bereits, dass es zwischen Levke und Jordi ordentlich brodelt. Ja, zwischen ihnen knistert die Luft vor unausgesprochenen Worten und einer gewissen Anziehung und ich habe mich wahnsinnig auf ein Wiedersehen mit den beiden gefreut. Ob sie sich dieses mal näher kommen, verrate ich natürlich nicht. Was ich allerdings andeuten kann, dass das Ende zum Haareraufen einlädt! Zudem tauchen wir immer tiefer in die beiden Charaktere ein, erfahren etwas mehr über sie und erleben so einige Ohh-Effekte. Levke macht hier eine wahnsinnige Entwicklung durch, so viel sei verraten.

Leser, die Band 1 nicht kennen, kann ich beruhigen, denn ein Einstieg in diesen Roman ist kein Problem, weil Stina Jensen Hintergrundinfos aus Band 1 fließend nebenher einbaut und so einen guten Einstieg ermöglicht.
Ich empfehle jedoch wirklich von vorne zu beginnen, denn bei der Mallorca-Krimireihe handelt es sich in meinen Augen um eine absolute Charakter-Serie.
Hier stehen wirklich die wunderbaren Protagonisten Levke und Jordi im Vordergrund und wir tauchen tief in ihre inneren Gedanken und Erlebnisse. Man sollte Levke und Jordi unbedingt von Anfang an kennen lernen, um nichts von ihnen zu verpassen.

In „Serra de Tramuntana“ bekommt dieses mal die Mutter von dem Reporter Rafael etwas mehr Raum. Beide kennen wir bereits aus Band 1.
Inmaculada, die altmodische und doch pfiffige Spanierin ist eine echte Granate. Ihr werdet sie lieben, egal ob ihr sie bereits kennen gelernt habt oder ganz neu auf sie trefft.

Zur Geschichte an sich kann und will ich nicht viel sagen, denn ihr sollt euch ja völlig unvoreingenommen darauf einlassen, um so richtig mit rätseln und mit grübeln zu können.

Der Prolog gibt euch einen super Krimi-Einstieg. Ihr werdet umgehend gefangen sein und wissen wollen, was da genau passiert ist und was da konkret von statten geht.
Dann startet die Geschichte langsam, sie läuft quasi erst mal an und man lernt zunächst ein paar Nebencharaktere näher kennen. Ihr werdet euch vielleicht wundern, warum ihr so tiefgehende Charaktereinblicke bekommt und wie das alles zusammen hängt. Die Autorin schafft es da wirklich, Bilder vor einem inneren Auge entstehen zu lassen, was ihre Bücher für mich auch immer wieder zu etwas besonderem machen. Zudem lässt sie hier die traumhafte Kulisse Mallorcas an uns vorbei ziehen.

Irgendwann werdet ihr fest stellen, dass es da Verbindungen und Zusammenhänge geben muss. Ihr werdet aufgeregt Theorien spinnen, zusammen mit Levke grübeln und hin und wieder werdet ihr euch vielleicht sogar ausgefuchster vorkommen, als Jordi himself. Aber nur um dann zwischendurch und gegen Ende fest zustellen, dass alles doch ganz anders ist, wie ihr euch das vorgestellt habt und überhaupt viel tragischer und furchtbarer … Ja ich weiß, ich spreche in Rätseln, aber ich kann mich da wirklich nicht klarer aus drücken. Lest es einfach selbst. 😉

Liebhaber des ruhigen, gediegenen und dennoch spannenden Krimis werden hier auf ihre Kosten kommen. Hier wirkt einiges wie es soll, manches wie es scheint, man spürt aber, dass da gewaltig was in der Luft liegt und ganz und gar nicht stimmt. Man grübelt und rätselt, man glaubt, man verfolgt die richtige Spur, hält sich sogar für besonders schlau, nur um dann festzustellen, dass doch alles irgendwie ganz anders ist als erwartet.

Der 2. Fall von Levke ist für mich genau wie der erste Band eine absolute Charaktergeschichte. Ich mag Levke und Jordi so wahnsinnig gern. Ich glaube ich würde auch Horror- oder Fantasyabenteuer mit den beiden bestreiten, statt Kriminalfälle mit ihnen zu lösen, weil sie einfach so toll sind. Zum Glück lässt die Autorin mal wieder eine Menge Raum für Spekulationen über die beiden. Ihre gemeinsame Geschichte ist definitiv noch nicht zu Ende erzählt, was mich in freudiger Erwartung auf Band 3 zurück lässt.

Rezension zu “PLAYA DE PALMA – abgrundtief (1)”

☼ eure Nicole ☼

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